(Abelmoschus esculentus)

Okraschote

Worauf muss ich beim Kochen achten?
Die Zubereitung der milden Schoten ist wahrlich keine Hexerei. Es reicht wenn man lediglich den Strunk entfernt, wenn nötig auch braune Stellen, und schon kann man die Okra beliebig zubereiten. Als Gourmettipp gilt die Schoten kurz in heißem Öl anzubraten, sie dann kräftig mit Curry zu würzen und abschließend mit einem kleinen Schuss Suppe einige Minuten nachgaren zu lassen. Entscheidet man sich dafür das exotische Gemüse gemeinsam mit anderem Gemüse zu garen, so muss man darauf achten, dass die Okra dabei einen milchartigen Schleim absondert, der zwar zu Beginn vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig ist, jedoch in Eintöpfen oder Suppen ein hervorragendes Bindemittel abgibt. Um dem entgegenzuwirken, kann man die Schoten allerdings auch vor der Zubereitung einige Minuten in heißem Wasser mit einem Schuss Essig blanchieren. Nachdem man das milchige Wasser abgeseiht hat, lässt sich das in Indien, sowie auch in mediterranen Gegenden sehr beliebte Gemüse, hervorragend mit Tomaten kombinieren.

Eine kleine Kulturgeschichte des Okra
Obwohl die aromatische Okra auf jedem gut sortierten Gemüsemarkt erhältlich ist, so greift man meist doch eher zu Zucchini und Co, bevor man womöglich mit dem exotischen Schoten noch etwas „ falsch“ macht. Dabei gibt es kaum ein Gemüse, das so leicht zu Handhaben ist wie das ursprünglich von den Ufern des Nil stammende Malvengewächs.
Bereits im Neolithikum war Okra im südlichen Afrika nicht nur eine äußerst beliebte, sondern auch vielseitig verwendbare Pflanze. Mit der Baumwollpflanze eng verwandt, stellte man nicht nur elastische Stricke und Netzen her, sondern erkannte bereits damals ihre Heilwirkungen und sogar eine Art „Kaffee“, der aus den gerösteten Samen der Abelmoschus esculentus gewonnen wurde, war damals schon bekannt. Der lateinische Name des Okras geht auf die arabische Bezeichnung „Sohn des Moschus“ zurück. Für die europäische Nase schwer nachvollziehbar, so gilt der charakteristische Moschusgeruch als erhabenster und feinster aller Düfte in der orientalischen Welt. Umso größer ist die Ehre die der Okraschote zukommt, da feine „Riecher“ einst auch bei ihr eine milde Moschusnote erkannten und sie daher schlichtweg als Spross des Moschus tauften.

Biologisches
Die auch als Gumbo bezeichnetet Okra zählt sowie Tomate oder Paprika zu den Fruchtgemüsen. Darunter versteht man alle Gemüsesorten, bei denen lediglich die Frucht der Pflanze genießbar ist. Die Pflanze der Okraschote selbst zählt jedoch zu den imposantesten Gewächsen, die sich in einem Gemüsegarten finden lassen. Als Malvengewächs trägt der bis zu 3 Meter hohe Okrastrauch in der Blütezeit üppige gelbe trichterförmige Blüten, die auch in jedem Blumenbouquet eine gute Figur machen würden. Die Früchte der Pflanze sind dagegen ehr unauffällige grüne fingerförmige Schoten mit fünf Längskanten, die von einer dezenten pelzigen Haut bedeckt sind. Ihr weiches Fruchtfleisch im Inneren umschließt sehr kleine weiße Samenkörner, die jedoch ohne weitere mitgegessen werden können.

Für Körper und Gesundheit
Lässt man Okraschoten zu lange kochen, so wird einem als erstes ihre leicht „schleimige“ Konsistenz auffallen, die anfangs geschmacklich zwar verwundern mag, aus medizinischer Perspekitve jedoch mit allerhand positiven Wirkungen aufwarten kann. Früher nutzte man in Afrika dieses milchartige zähflüssige Fluid als entzündungslindernde Salbe, während die zu einer Paste zerstoßenen Blätter der Okra bei Schmerzen auf die betreffende Hautstelle aufgetragen wurden und dadurch Besserung verschaffen sollten.
In heutiger Zeit ist vielleicht eher die positive Wirkung der Okraschote auf den gesamten Verdauungsapparat, sowie auch auf die Lunge nennenswert. In Punkto Nährstoffen enthält das kalorienarme Gemüse neben den zwei essentiellen Mineralstoffen Eisen und Kalzium auch Vitamin A, Vitamin B1 und B2 sowie auch ein wenig Vitamin C.

Hier geht's zum Video mit den wichtigsten Fakten über die Okraschote

Autor: Ruth Wagner

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