Jedes zünftige Risotto beinhaltet, mindestens in der klassischen Milaneser Version, eine grössere Masse Butter und Parmesankäse, die nach Ende der Kochzeit untergehoben werden. Damit sind die typischen Geschmacksrichtungen festgelegt. Eine trickreiche Variante wäre, den geriebenen Käse nur teilweise unter den Langkornreis zu vermengen uns aus dem Rest Cracker zu fabrizieren. Diese steuern zum einen Roestaromen bei und bessern zum andern - wenn er damit dekoriert wird - ebenso die Optik des Risottos auf.
Uns bieten die gebratenen Käsecracker allerdings ein wohlschmeckendes Exempel für Küchenphysik. Zur Herstellung dieser dünnen, knusprigen Cracker raspeln Sie 100 g mittelalten Parmesan und mischen ihn mit ca. 10 g Mehl. Danach Form Sie einen EL der trockenen Käse-Mehl-Mischung in eine heisse beschichtete Bratpfanne und aufstreichen das Häufchen glatt. Der Käse beginnt zu zerrinnen lassen und nach kurzer Zeit formt sich daraus ein Cracker, den Sie problemlos aus der Bratpfanne heben können. Dabei ist - trotz der bescheidenen Masse das Mehl für Zusammenhalt und Konsistenz der Knusperscheiben äusserst wichtig, denn es reicht aus, um die im Käse befindliche geringe Masse an Wasser zu binden. Deshalb eignen sich ältere Käse besser, die wenig Wasser enthalten. Die Maizena (Maisstärke) des Mehls quillt dadurch auf, und die Kleberproteine entfalten sich unter der Pfannenhitze zu langen Fäden. Damit verhindert das Mehl eine völlige Seperation des Fetts von den Milchbestandteilen des Käses. Milch und Kleberproteine verhaken sich untereinander - und das übrige Wasser verdampft. So bildet sich dünner, knuspriger Cracker, der nach dem Abkühlen wunderbar schmeckt. Dies Käsescheibchen, vornehmer Croustillants, müssen nicht immer Verzierung bleiben. Auch zu Salaten oder evtl. als Begleitprogramm zu Ihrem Apperetif bieten sie ausreichendes Potential.