Was Sie unbedingt wissen sollten

Wildpilze zu Speisezwecken

Wildpilze zu Speisezwecken sammeln, ist nicht nur eine sehr interessante Tätigkeit, sie kann sogar zur Leidenschaft werden. Man sollte aber nicht nur den Nutzen für die Küche und den Magen im Sinn haben.

Sie werden sehen, automatisch erwacht das Interesse auch für die ungeniessbaren, unbedeutenden und auch die Giftpilze, wenn man erst entdeckt, wie umfangreich deren Farben-, Formen- und Artenvielfalt ist und wieviele interessante Details über deren Leben es gibt. Nicht selten entwickelt sich so ein anfänglicher „Magenbotaniker“ zum Hobby-Naturwissenschaftler und Amateur-Mykologen.
Gehören Sie jedoch zu den „Sonntagssammlern“, die wirklich nur an einigen Tagen im Jahr Pilze zum essen im Sinn haben, und haben Sie nicht die Zeit oder den Willen, sich mit grundlegenden botanischen Grundkenntnissen zu befassen (z.B. Baumarten, Lebensgemeinschaften, Bodenverhältnisse, etc.), so leben Sie gefährlich!

Auch bestimmte mykologische Grundsätze sind wichtig, z.B. genaue Kenntnis der wichtigsten Giftpilze, Formen der Pilzhüte, Pilzstiele, Röhren, Lamellen etc..
In diesem Fall würde ich Ihnen empfehlen, wirklich nur „Eierschwammerl“ zu sammeln, oder noch besser, sich auf im Handel erhältliche Zuchtpilze zu beschränken.

Im Gärtner-Fach- und Versandhandel werden schmackhafte Zuchtsorten auf Substrat angeboten, die Sie im eigenen Garten oder Keller selbst züchten und dann auch gefahrlos ernten können: weisse und braune Champignons, Shiitake-Pilze (sogar Cholesterin-senkend!), Austernseitlinge, Kräuterseitlinge, Träuschlinge, Braunkappen und sogar Stockschwämmchen! Und das beste daran, diese Pilze sind nicht so umweltbelastet (Schwermetalle, radioaktive Stoffe) wie jene in freier Natur.

Ebenso gefährlich kann es sein, wenn man glaubt, man besorgt sich ein einziges Pilzbüchlein und hat damit den Stein des Weisen gefunden. Pilzbücher sind natürlich
eine sehr wertvolle Unterlage zum Erwerb von Kenntnissen, aber sie sind manchmal widersprüchlich, ein Pilz, der in einem Buch als giftig eingestuft wird, wird in einem
anderen als essbar angegeben. Angaben werden durch neue Entdeckungen überholt, Namen werden oft anders interpretiert (da sie laufend geändert werden) und Abbildungen entsprechen nicht immer dem Typus (da Pilze ja auch in anderen Gegenden oder Umgebungen anders aussehen können).

Unbedingt sollte man sich mehrere Fachbücher anschaffen, damit genug Unterlagen für Vergleiche zur Verfügung stehen!

Das Wichtigste aber: Pilzücher sollen Bestimmungshilfen sein, unerläßlich ist aber auch, sich das Wissen selbst aus eigener Erfahrung zu erarbeiten! Wenn man bei jeder Pilzexkursion 1 bis 2 Pilzarten (nicht mehr) zur Bestimmung nach Hause mitnimmt, die einzelnen Merkmale genau studiert und vergleicht (Vorkommen unter welchem Baum, auf welchem Boden, Hutbeschaffenheit, Stielbeschaffenheit, Fruchtschicht, Farbe), 1 Exemplar auf ein Blatt weißes Papier legt, um nächsten Tag die Sporenfarbe zu bestimmen, ist man am richtigen Weg.

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Autor: Sepp Neubacher

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3 Kommentare „Wildpilze zu Speisezwecken“

  1. luisiana
    luisiana — 1.8.2014 um 23:52 Uhr

    mag gerne Pilze sameln und dann verarbeiten

    • Wuppie
      Wuppie — 4.8.2015 um 10:52 Uhr

      ich gehe auch leidenschaftlich Schwammerl suchen- jetzt geht es ja wieder los

    • heuge
      heuge — 12.8.2015 um 19:53 Uhr

      momentan noch zu trocken, aber bald ..........

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